Aspekte der Regulierung von Online-Casinos in der Schweiz

Sperrung als Regulierungsinstrument

Ein wesentliches Merkmal des Schweizer Systems sind technische Sperren für nicht lizenzierte Websites. Internetprovider sind verpflichtet, den Zugang zu Plattformen zu beschränken, die nicht von der nationalen Glücksspielkommission (ESBK) genehmigt wurden. Obwohl diese Entscheidung viele Diskussionen ausgelöst hat, haben die neuen Regeln dazu geführt, dass der Anteil illegaler Angebote im Schweizer Internet fast um die Hälfte zurückgegangen ist.

Der Ansatz basiert auf drei Prinzipien.

• Lokale Verantwortung. Jeder Glücksspielanbieter muss mit einer regulären, im Land offiziell registrierten Spielstätte verbunden sein.
• Vollständige Abdeckung. Die Aufsicht erstreckt sich auf Online- und Offline-Wetten.
• Technische Isolierung. Sperren bilden eine Barriere für ausländische Plattformen, die nicht von der ESBK genehmigt wurden.

Auf diese Weise ist die Schweizer Glücksspiellizenz nicht nur eine Betriebsgenehmigung, sondern ein Element der nationalen Vertrauensinfrastruktur geworden.

Unterschiedliche Ansätze bei der Lizenzierung von Online-Casinos

Was die Kontrolle des Glücksspiels angeht, ähnelt die Schweiz Österreich, aber ihre Modelle unterscheiden sich. In Österreich besteht faktisch ein Monopol, bei dem die einzige Lizenz im Land Casinos Austria gehört. Die Schweiz lässt private Unternehmen, die bereits offline tätig sind, auf den Markt. Dies schafft ein stabiles System, in dem jeder Geschäftsinhaber gegenüber dem Staat und den Spielern verantwortlich ist.

In Deutschland wurde nach der Verabschiedung des Staatsvertrags über Glücksspiele im Jahr 2021 anstelle von technischen Barrieren eine finanzielle Überwachung eingeführt. Viele Betreiber erhielten Lizenzen, aber es gelten Beschränkungen für Einzahlungen, Werbung und Boni. Nicht lizenzierte Websites werden selektiv gesperrt, wobei der Hauptdruck über Bank- und Werbekanäle ausgeübt wird. Infolgedessen erscheint der deutsche Markt offener, aber weniger geschützt vor grauen Schemata.

Kontraste zu Offshore-Lizenzen

Die Vorteile einer Schweizer Lizenz werden vor dem Hintergrund der Praxis der Offshore-Regulierungsbehörden noch deutlicher. In Malta oder Curaçao werden Lizenzen schnell erteilt, und an die Antragsteller werden nur minimale Anforderungen gestellt. Die Überprüfung der Herkunft des Stammkapitals und der Programme für verantwortungsbewusstes Spielen wird oft zu einer Formalität. Um eine Lizenz in der Schweiz zu erhalten, muss eine Verwaltungsgesellschaft:

• die Legalität der Finanzierungsquellen nachweisen;
• Selbstkontrollinstrumente einführen;
• einen unabhängigen Schutz personenbezogener Daten gewährleisten.

Die breite Öffentlichkeit betrachtet die Schweizer Lizenz als Beweis für uneingeschränkte Zuverlässigkeit und nicht als formales Dokument.

Ein stabiles System mit vernünftigen Beschränkungen

Der Schweizer Ansatz mag zu konservativ erscheinen, aber er hat dazu beigetragen, Stabilität auf dem Binnenmarkt zu gewährleisten. Bei einer begrenzten Auswahl erhalten die Spieler Garantien für Sicherheit und Transparenz. Für den Staat ist dies eine Möglichkeit, die Kontrolle über einen Sektor mit großen finanziellen Vermögenswerten und hohen Risiken sozialer Schäden zu behalten.

In einer Zeit, in der Offshore-Plattformen schneller entstehen, als die Regulierungsbehörden sie registrieren können, erscheinen Sperren und strenge Rechenschaftspflichten als pragmatische, aber wirksame Lösung. Der Online-Casino-Markt, der auf Vertrauen, fortschrittlichen Technologien und klaren Grenzen basiert, floriert und schließt aggressive Monopole und Chaos aus.